Kap. 63: Die Rangordnung in der Gemeinschaft
Lesung aus der Regel des heiligen Benedikt vom 19. April 2027
- Die Jüngeren sollen also die Älteren ehren, die Älteren die Jüngeren lieben.
- Spricht man einander an, so darf keiner den anderen mit dem bloßen Namen anreden,
- sondern die Älteren sollen die Jüngeren „Bruder“ nennen, die Jüngeren aber die Älteren „nonnus“, was so viel wie „ehrwürdiger Vater“ heißt.
- Der Abt aber werde mit „Herr“ und „Abt“ angeredet, weil man im Glauben erkennt, dass er Christi Stelle vertritt. Das maßt er sich nicht selber an, vielmehr geschieht es aus Ehrfurcht und Liebe zu Christus.
- Er selbst aber bedenke das und verhalte sich so, das er dieser Ehre würdig ist.
- Wo immer Brüder einander begegnen, bittet der Jüngere den Älteren um den Segen.
- Kommt ein Älterer, steht der Jüngere auf und bietet ihm den Platz zum Sitzen an. Und der Jüngere nehme sich nicht heraus, sich wieder zu setzen, bevor ihn der Ältere dazu auffordert.
- So geschieht, was geschrieben steht: „Kommt einander in gegenseitiger Achtung zuvor.“
- Knaben und Jugendliche sollen im Oratorium und bei Tisch ihre Reihenfolge ordentlich einhalten.
- Draußen aber und überall sollen sie beaufsichtigt und zur Ordnung angehalten werden, bis sie das verständige Alter erreichen.
Die Regellesungen sind entnommen aus:
Die Regel des heiligen Benedikt Herausgegeben im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz 1. Auflage 2006 © Beuroner Kunstverlag, Beuron
Beuroner Kunstverlag - Regelausgaben