Kap. 73: Die Regel als Anfang unseres Weges zur vollen Gerechtigkeit

Lesung aus der Regel des heiligen Benedikt vom 31. Dezember 2030

  1. Diese Regel haben wir geschrieben, damit wir durch ihre Beobachtung in unseren Klöstern eine dem Mönchtum einigermaßen entsprechende Lebensweise oder doch einen Anfang im klösterlichen Leben bekunden.
  2. Für den aber, der zur Vollkommenheit des klösterlichen Lebens eilt, gibt es die Lehren der heiligen Väter, deren Beobachtung den Menschen zur Höhe der Vollkommenheit führen kann.
  3. Ist denn nicht jede Seite oder jedes von Gott beglaubigte Wort des Alten und Neues Testamentes eine verlässliche Wegweisung für das menschliche Leben?
  4. Oder welches Buch der heiligen katholischen Väter redet nicht laut von dem geraden Weg, auf dem wir zu unserem Schöpfer gelangen?
  5. Aber auch die Unterredungen der Väter, ihre Einrichtungen und Lebensbeschreibungen sowie die Regel unseres heiligen Vaters Basilius,
  6. sind sie nicht für Mönche, die recht leben und gehorsam sind, Anleitungen zur Tugend?
  7. Wir aber sind träge, leben schlecht, sind nachlässig und müssen deshalb vor Scham erröten.
  8. Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der Hilfe Christi.
  9. Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen.

[Amen – Schluss der Regel]

Die Regellesungen sind entnommen aus:

Die Regel des heiligen Benedikt Herausgegeben im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz 1. Auflage 2006 © Beuroner Kunstverlag, Beuron

Beuroner Kunstverlag - Regelausgaben