Kap. 11: Die Ordnung der Vigilien am Sonntag
Lesung aus der Regel des heiligen Benedikt vom 13. Februar 2028
- Am Sonntag steht man zu den Vigilien früher auf.
- Für diese Vigilien gilt folgende Ordnung: Zuerst werden wie schon erwähnt, sechs Psalmen und der Versikel gesungen. Wenn hierauf alle in rechter Haltung und Reihenfolge auf ihren Plätzen sitzen, werden aus dem Buch vier Lesungen vorgetragen, dazu die Responsorien.
- Nur beim vierten Responsorium fügt der Vorsänger das „Ehre sei dem Vater“ an; sobald er es anstimmt, erheben sich alle in Ehrfurcht.
- Auf die Lesungen folgen die nächsten sechs Psalmen mit Antiphonen wie zuvor und der Versikel.
- Dann liest man nach der angegebenen Ordnung wieder vier Lesungen mit ihren Responsorien.
- Danach werden drei Cantica aus den Propheten gesungen, die der Abt bestimmt; diese Cantica singt man mit „Halleluja“.
- Nach dem Versikel und dem Segen des Abtes werden nach der gleichen Ordnung vier Lesungen aus dem Neuen Testament vorgetragen.
- Nach dem vierten Responsorium beginnt der Abt den Hymnus „Dich, Gott, loben wir“.
- Anschließend trägt der Abt einen Abschnitt aus dem Evangelium vor, bei dem alle in Ehrfrucht stehen.
- Nach dem Evangelium antworten alle: „Amen“. Der Abt schließt sogleich den Hymnus „Dir gebührt Lob“ an. Nach dem Segen beginnen die Laudes.
- Diese Ordnung der Vigilien bleibt an allen Sonntagen gleich, im Sommer wie im Winter.
- Wenn man aber zu spät aufsteht, was ferne sei, werden Lesungen oder Responsorien gekürzt.
- Doch sorge man auf jede Weise dafür, dass es nicht vorkommt. Wenn es doch geschieht, tue der, durch dessen Nachlässigkeit verursacht wurde, vor Gott und dem Oratorium geziemend Buße.
Die Regellesungen sind entnommen aus:
Die Regel des heiligen Benedikt Herausgegeben im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz 1. Auflage 2006 © Beuroner Kunstverlag, Beuron
Beuroner Kunstverlag - Regelausgaben