Kap. 7: Die Demut
Lesung aus der Regel des heiligen Benedikt vom 1. Februar 2026
- Die vierte Stufe der Demut: Der Mönch übt diesen Gehorsam auch dann, wenn es hart und widrig zugeht. Sogar wenn ihm dabei noch so viel Unrecht geschieht, schweigt er und umarmt gleichsam bewusst die Geduld.
- Er hält aus, ohne müde zu werden oder davonzulaufen, sagt doch die Schrift: „Wer bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.“
- Ferner: „Dein Herz sei stark und halte den Herrn aus.“
- Um zu zeigen, dass der Glaubende für den Herrn alles, sogar Widriges aushalten muss, sagt die Schrift durch den Mund derer, die das erdulden: „Um deinetwillen werden wir den ganzen Tag dem Tode ausgesetzt, behandelt wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.“
- Doch zuversichtlich und voll Hoffnung auf Gottes Vergeltung fügen sie freudig hinzu: „All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.“
- Und ebenso sagt die Schrift an anderer Stelle: „Gott, du hast uns geprüft und uns im Feuer geläutert, wie man Silber im Feuer läutert. Du hast uns in die Schlinge geraten lassen, hast drückende Last unserem Rücken aufgeladen.“
- Um zu zeigen, dass wir unter einem Oberen stehen müssen, sagt sie weiter: „Du hast Menschen über unser Haupt gesetzt.“
- Selbst bei Widrigkeiten und Unrecht erfüllen die Mönche in Geduld die Weisung des Herrn: Auf die eine Wange geschlagen, halten sie auch die andere hin; des Hemdes beraubt, lassen sie auch den Mantel; zu einer Meile gezwungen, gehen sie zwei.
- Wie der Apostel Paulus halten sie falsche Brüder aus und segnen jene, die ihnen fluchen.
Die Regellesungen sind entnommen aus:
Die Regel des heiligen Benedikt Herausgegeben im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz 1. Auflage 2006 © Beuroner Kunstverlag, Beuron
Beuroner Kunstverlag - Regelausgaben