Kap. 73: Die Regel als Anfang unseres Weges zur vollen Gerechtigkeit
Lesung aus der Regel des heiligen Benedikt vom 1. Mai 2029
- Diese Regel haben wir geschrieben, damit wir durch ihre Beobachtung in unseren Klöstern eine dem Mönchtum einigermaßen entsprechende Lebensweise oder doch einen Anfang im klösterlichen Leben bekunden.
- Für den aber, der zur Vollkommenheit des klösterlichen Lebens eilt, gibt es die Lehren der heiligen Väter, deren Beobachtung den Menschen zur Höhe der Vollkommenheit führen kann.
- Ist denn nicht jede Seite oder jedes von Gott beglaubigte Wort des Alten und Neues Testamentes eine verlässliche Wegweisung für das menschliche Leben?
- Oder welches Buch der heiligen katholischen Väter redet nicht laut von dem geraden Weg, auf dem wir zu unserem Schöpfer gelangen?
- Aber auch die Unterredungen der Väter, ihre Einrichtungen und Lebensbeschreibungen sowie die Regel unseres heiligen Vaters Basilius,
- sind sie nicht für Mönche, die recht leben und gehorsam sind, Anleitungen zur Tugend?
- Wir aber sind träge, leben schlecht, sind nachlässig und müssen deshalb vor Scham erröten.
- Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der Hilfe Christi.
- Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen.
[Amen – Schluss der Regel]
Die Regellesungen sind entnommen aus:
Die Regel des heiligen Benedikt Herausgegeben im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz 1. Auflage 2006 © Beuroner Kunstverlag, Beuron
Beuroner Kunstverlag - Regelausgaben